Lilit Grigoryan Interview

Lilit Grigoryan Interview

Ich wurde im Sommer 1985 in Jerewan, Armenien, geboren. Mit 7 habe ich angefangen Klavier zu spielen und hatte das Glück, wunderbare Klavierlehrer zu haben, die eine wichtige und tiefgreifende Rolle in meinem musikalischen Leben und meiner Entwicklung gespielt haben. Ich möchte ihnen allen meinen Dank für ihre Hilfe aussprechen: Arkuhi Harutyunyan, Sergey Sarajyan, Matthias Kirschnereit und meiner letzten Lehrerin Maria Joao Pires. Es ist für mich sehr inspirierend und ich kann mich glücklich schätzen, meine enge musikalische Beziehung mit ihr fortzusetzen, indem wir uns die Bühne teilen. Ich habe in Deutschland, Belgien und Portugal gelebt und bin kürzlich wieder zurück nach Deutschland gezogen. Ich habe ca. 30 Länder besucht und dort gespielt. Jeder neue Ort, jede neue Person und jede neue Erfahrung ist für mich eine große Inspirationsquelle und wirkt sich gewissermaßen auch auf meine musikalischen Interpretationen aus. Ein großer Teil meiner musikalischen Reise ist auch das Spielen von Kammermusik mit meinen wunderbaren Kollegen und Freunden. Ich denke, dass die Spontanität, die Musik auf der Bühne mit einer anderen Person nachzuspielen, ein großes Geschenk ist und ein Moment des wahren Austauschs sein kann.

Wie schaffst Du normalerweise Musik, und wie stellst Du eine Verbindung zu Deinem Publikum her?

Es gibt diesen magischen Moment, wenn das Publikum während eines Live-Konzerts still ist und der Musik zuhört. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir selbst als Künstler diese Stille in uns haben können, indem wir der Musik freien Lauf gewähren und sie für sich sprechen lassen. In diesem Moment spüre ich oft die fantastische und wahrhaft magische Verbindung mit meinem Publikum und diese Verbindung lässt Grenzen verschwimmen. Es ist nicht mehr wichtig, wer der Künstler und wer das Publikum ist, wir sind beide da, um den musikalischen Moment zu genießen und miteinander zu teilen.

Durch Technologien und soziale Medien können wir ein breites Publikum erreichen und mit den Zuhörern interagieren. Welche Erfahrungen hast Du bei der Zusammenarbeit mit der Initiative #YamahaLiveFromHome gemacht?

Ich liebe diese Initiative und fühle mich sehr geehrt, Teil davon zu sein. Zum einen bietet sie uns eine großartige Plattform, um unsere Liebe zu den Instrumenten von Yamaha zu zelebrieren, und zum anderen ist sie eine wunderbare Möglichkeit, mit unserem Publikum in Verbindung zu bleiben, sogar von zu Hause aus.

Welche Rolle spielt Musik in Deinem Leben?

Ich wurde in einer Familie geboren, in der Musik ein Teil des täglichen Lebens war und immer noch ist. Meine Mutter ist Musikwissenschaftlerin und obwohl mein Vater Wissenschaftler ist, liebt er es, Klavier zu spielen und weiß sehr viel über Musik. So wurde Musik ganz von allein so existenziell, dass ich mir mein Leben ohne sie gar nicht vorstellen kann. Ich glaube, Musik umgibt uns selbst an Orten, auf die wir nicht kommen würden, wie in der Natur, in der Stille. In allen Klängen können wir ihren Anfang finden. Es heißt nicht umsonst „Wenn die Worte aufhören, beginnt die Musik“.

Dank des Internets gibt es heute eine unbegrenzte Auswahl an Videos, Musik und Lehrmaterial. Manchmal führt das zum so genannten „Auswahlparadoxon“: Es fällt uns schwer, uns auf das zu konzentrieren und das auszuwählen, was wir lernen, hören und spielen möchten. Was würdest Du Musikliebhabern empfehlen, um ihr Wissen zu erweitern?

Ich würde empfehlen, sich nicht dazu verleiten lassen, von einer Sache zu einer anderen zu springen. Langfristig lernen und verbessern wir uns nur, wenn wir uns fokussieren und innerhalb dieses Prozesses Entdeckung machen können. Vielleicht könnte man eine Epoche in der klassischen Musik auswählen und sein Wissen vertiefen, indem man etwas über das Leben der Komponisten dieser Zeit liest, sich etwas anhört, es vergleicht und mehr darüber erfährt, um dann mit der nächsten Epoche fortzufahren. Das kann zu einer bestimmten Struktur im Lernprozess und einer gewissen Selbstdisziplin führen, wenn man sich nur mit jeweils einem Komponisten oder einer Epoche beschäftigt.

Falls Du demnächst Projekte oder Plattenveröffentlichungen geplant hast, die Du uns mitteilen möchtest, füge die entsprechenden Links bitte unten hinzu. „Spotify-Link“, „Sonstiger Link“

Ich möchte das Publikum auf meine neueste CD-Veröffentlichung aufmerksam machen. Darauf habe ich auf einem tollen Musikinstrument von Yamaha in der wunderschönen Jesus-Christus-Kirche in Berlin gespielt. Sie heißt „Variations sérieuses„ und umfasst nicht nur einige der großartigsten Variationen, die für das Klavier geschrieben wurden, sondern verdeutlicht einen gewissen Kontext bei der Wahl des Programms. Hier ist der Link: https://orchid-music.lnk.to/lilitgrigoryan

Bitte nenne uns ein Zitat für #YamahaLiveFromHome

Ich freue mich sehr, Teil des fantastischen Projekts #YamahaLivefromHome zu sein, das uns die Möglichkeit gibt, mit unserem Publikum in Verbindung zu bleiben, sogar von zu Hause aus. Seit ich denken kann, begleiten mich Klaviere von Yamaha (@YamahaPianosOfficial) während meiner musikalischen Karriere und umso mehr freue ich mich darüber, zusammen mit ihnen mein erstes Live-Konzert online zu spielen. Lasst uns gemeinsam auf meinem Konzert das Beethoven-Jahr 2020 feiern!