Flügel oder Klavier?
Für das Spielen auf höchstem Niveau ist der Flügel die richtige Wahl
Ein Flügel bietet einen großen Dynamikbereich, volle Resonanz, eine große klangliche Bandbreite und überragendes Spielgefühl. Nur wenn all diese Eigenschaften aufeinandertreffen, kann der Pianist den musikalischen Ausdruck vollständig vermitteln, den Komponisten in ihre Werke legen.
Die Vorteile eines Flügels sind:
- Vollere und flexiblere Klangfülle mit großer Dynamik von Pianissimo bis Fortissimo
- Geschmeidigerer Nachhall
- Kraftvollerer Klang
- Die Möglichkeit, den Tönen noch mehr subtilen Ausdruck zu verleihen
- Gleichmäßiger und ausgewogener Ton
- Schnellere Notenwiederholungen möglich
In Kombination erzeugen diese Faktoren einen überragenden Klang. So kann der Künstler mit einem Flügel einen noch lebendigeren, emotionaleren Ausdruck erzeugen als mit einem Klavier.
Unterschiede zwischen Klavier und Flügel
In einem Klavier sind die Saiten vertikal gespannt, wodurch das Instrument kompakter wird und auch in kleineren Räumen Platz findet. Im Gegensatz dazu hat ein Flügel die traditionelle Form des ursprünglichen Pianoforte mit horizontal gespannten Saiten und bietet mehr Ausdruckskraft.
Unterschiede in der Mechanik
Es gibt einen grundlegenden Unterschied zwischen den Mechaniken von Flügeln und Klavieren.
Flügel
Horizontal. Da die Hämmer durch ihr eigenes Gewicht in die Ruheposition zurückfallen, erlauben sie geschmeidige Repetitionen, bei denen die Noten schnell hintereinander angeschlagen werden wie etwa bei Trillern. Es sind bis zu 14 Tastenanschläge pro Sekunde möglich.
Klavier
Vertikal. Die Hämmer werden durch Federn in ihre Ruhepositionen gebracht, weshalb schnelle Wiederholungen wie bei Trillern begrenzt sind. Es sind bis zu 7 Notenanschläge pro Sekunde möglich.
Unterschiede bei den Pedalen
Die Pedale haben bei Flügeln und Klavieren unterschiedliche Funktionen.
Flügel
Verschiebungspedal (linkes Pedal): Auch Una-Corda-Pedal genannt. Verschiebt die gesamte Klaviatur inklusive Mechanik nach rechts. Dadurch ändert sich nicht nur die Lautstärke, auch der Ton wird subtil beeinflusst.
Sostenuto-Pedal (mittleres pedal): Hält die Dämpfer oben und auf Abstand zu den Saiten, die gerade angeschlagen wurden. So können gespielte Noten gehalten werden.
Sustain-Pedal (rechtes Pedal): Auch Forte-Pedal genannt. Dieses Pedal hebt die Dämpfer von allen Saiten, sodass alle gespielten Noten nachklingen.
Klavier
Pianopedal (linkes Pedal): Wird dieses Pedal benutzt, werden alle Hämmer näher an die Saiten bewegt, sodass die Lautstärke verringert wird.
Moderatorpedal (mittleres Pedal): Auch Übungspedal genannt. Ein dünner Filzstreifen wird zwischen Hämmer und Saiten geschoben, was den Klang deutlich leiser macht.
Sustain-Pedal (rechtes Pedal): Auch Forte-Pedal genannt. Dieses Pedal hebt die Dämpfer von allen Saiten, sodass alle gespielten Noten nachklingen.
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