Interview: Richard Devine
Interview: Richard Devine
Tokyo Japan
Der in Atlanta beheimatete Musiker und Sounddesigner Richard Devine ist bekannt für seine gelayerten und bearbeiteten elektronischen Sounds, in denen er eine ganze Bandbreite unterschiedlicher Stile von Elektro bis Hip-Hop verarbeitet. Wir trafen den außergewöhnlichen Künstler in Shibuya im direkten Anschluss an einen Modular-Synthesizer-Workshop um mit ihm über seine reface-Keyboards zu sprechen.
* Welche reface-Modelle setzt du in deinem Setup ein?
Beim Sounddesign setze ich im Studio vor allem auf den reface DX. Ich finde es großartig, denn ich liebe diese Art der Synthese besonders wenn es um Sounddesign geht — Luft zerschneidendende Sinuswellen dafür zu nutzen ist einfach sehr puristisch. Die FM-Synthese ist mit ihrer klanglichen Klarheit für die Entwicklung von User-Interface-Sounds prädestiniert. Ich hatte mir bereits in den frühen Neunzigern eine ganze Palette älterer Modelle zugelegt, wie den TX81Z, den TG-77 oder den DX7 – die habe ich alle noch. Ich liebe sie für ihren unverwechselbaren Sound und diesen individuellen Charakter, nichts anderes bietet so eine Klangqualität. Was mir beim reface DX sofort aufgefallen ist, war die Tatsache, dass er im Prinzip ein DX100 unserer Zeit ist, allerdings viel, viel besser. Der Output ist super-clean und kristallklar. Es ist atemberaubend. Ich nutze ihn jetzt bereits seit ein paar Monaten für Aufnahmen und Kompositionen und es klingt einfach wunderschön sauber, ultra-poliert und schick. Meinen DX100 besitze ich zwar noch, aber der reface DX hat eine so inhärente, glasklare, saubere und wunderschöne Präsenz , die sich noch perfekter mit Sounddesign und anderen musikalischen Anwendungen versteht.
* Was sind deiner Meinung nach die Verbesserungen gegenüber den älteren Yamaha FM-Synths?
Vor allem der Workflow wurde deutlich optimiert, was im Endeffekt vieles einfacher macht. Mit dem reface DX lassen sich Sounds viel schneller produzieren. Durch die noch einfachere Bedienung macht das gesamte Erlebnis einfach viel mehr Spaß. Es ist wirklich super, dass ihr diese ganzen neuen Funktionen eingebaut habt – ich liebe die Data-Slider für die Eingabe, da man damit den Sound wirklich sehr präzise feintunen kann. Am alten DX100 hattest du einen Fader und einen Parameter. Mit dem reface kannst du mal eben schnell etwas spielen, spielen und bearbeiten, spielen und wieder bearbeiten … Das geht so viel schneller! Du kannst die Level und Algorithmen zum schnellen Umschalten nutzen; das ist wirklich sehr clever und gefällt mir deutlich besser. Ich bin mit diesen Instrumenten groß geworden und mit diesem hier zu arbeiten fühlt sich jetzt einfach noch viel besser an. Diese Form der Synthese ist mir sehr nahe und auch historisch in ihrer Entwicklung ausgesprochen wichtig. Ich finde es sehr aufregend, dass sie nun wieder da ist. Und zudem liebe ich die Lautsprecher!
* Lautsprecher an Synthesizern sind ja eher unüblich…
Ja. Ich mag es aber auf der Veranda zu sitzen oder im Wohnzimmer – schließlich bin ich ja nicht immer im Studio. Ich liebe portable Synthesizer wie diesen, da man so auch mal in einer anderen Umgebung und Räumen kreativ arbeiten kann. Die Größe ist perfekt! Als ich noch jünger war habe ich meinen DX100 auch immer überall mit hingenommen. Einfach Kopfhörer aufgesetzt, Batterien in den DX100 und los ging‘s. Ich freue mich so, dass das unkomplizierte Mitnehmen eines Synths an verschiedene Orte endlich wieder möglich ist.
* Wie sieht es mit dem Keyboard aus? Der DX100 hatte ja 49 Tasten aber der reface DX besitzt nur 37. Reicht dir das?
Für mich persönlich ist das kein Problem, ich bin ja kein professioneller Keyboarder. Ich interessiere mich mehr dafür Sounds zu kreieren. Aus meiner Sicht ist die Größe perfekt! Ich mag auch die etwas größeren Tasten, die sich wirklich hervorragend spielen lassen. Die Fertigungsqualität ist ebenfalls sehr hoch. Ich habe bereits so viel Yamaha-Equipment besessen und es war immer alles erstklassig verarbeitet – super solide und perfekt designt. Man spürt einfach, dass es dich nie im Stich lassen wird, das habe ich an Yamaha-Equipment immer schon geschätzt.
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